Quellen der gezeigten Messdaten:

ATTO-Daten: van Asperen et al (2024). Long term continuous high-precision greenhouse gas observation at the ATTO fieldsite: an overview, In: Preliminary – Book of Abstracts – 11th International Carbon Dioxide Conference; Manaus.AM.BR. Campinas : Galoá; 2024.

Barbados CO2-Daten: Lan et al. (2024). Atmospheric NOAA Carbon Dioxide Dry Air Mole Fractions.

Barbados CH4-Daten: Lan et al. (2024). Atmospheric NOAA Methane Dry Air Mole Fractions.

Barbados CO-Daten: Petron et al. (2024). Atmospheric NOAA Carbon Monoxide Dry Air Mole Fractions.

Grenzenlos

Kohlendioxid, Methan und Kohlenmonoxid sind sogenannte Spurengase, das heißt dass sie nur in sehr geringen Anteilen in unserer Atmosphäre vorkommen. Man spricht von „parts per million“ (ppm) beziehungsweise „parts per billion“ (ppb). Gemeint sind also bei 400 ppm CO2, dass auf 1 Million Gasmoleküle in der Luft 400 davon auf Kohlendioxid entfallen. Trotz dieses verschwindend-kleinen Anteils haben sie eine starke Klimawirkung. Messungen an ATTO zeigen, dass der CO2-Gehalt der Atmosphäre kontinuierlich ansteigt, wie die farbigen Punkte im oberen Paneel verdeutlichen. Dieser Anstieg unterscheidet sich kaum von der schwarzen Linie, die das globalen Mittel repräsentiert. Allerdings sieht man an ATTO viel größere Schwankungen. In einem natürlichen Ökosystem tragen viele Faktoren zu diesen Schwankungen bei und sind ganz normal. Sie erfordern aber, dass wir Daten über lange Zeiträume sammeln, damit langfristige Trends erkennbar werden.


Methan verhält sich ähnlich wie Kohlendioxid. Allerding kann man im mittleren Paneel erkennen, dass die an ATTO gemessenen Konzentrationen etwas über der schwarzen Linie, dem globalen Mittel, liegen. Das deutet darauf hin, dass der Amazonas Regenwald mit seinen vielen Feuchtgebieten eine Quelle von Methan ist und stärker zum globalen Anstieg beiträgt als andere Regionen auf der Welt. Dieser Effekt scheint sich in den letzten Jahren zu verstärken.


Kohlenmonoxid weist keinen solchen langfristigen Anstieg auf. Stattdessen kann man im unteren Paneel einen jährlichen Rhythmus gut erkennen. Kohlenmonoxid wird unter anderem bei Bränden freigesetzt. Entsprechend steigen die atmosphärischen Konzentrationen jedes Jahr in der Trockenzeit an, wenn vermehrt Wälder in Brand geraten. Besonders stark ansteigen tun die Konzentrationen in Jahren, wo das Klimaphänomen El Niño auftritt. Im Amazonas ist es dann stets besonders heiß und trocken, dass es mehr natürliche Brände gibt, und Rodungsfeuer schneller außer Kontrolle geraten.

Quelle: Basierend auf einer Grafik aus van Asperen et al. (2024), veröffentlicht in „Proceedings of the 11th International Carbon Dioxide Conference“